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Von: Claudius

Von Washington und Abendblatt nach Morgenpost und Boulevard

Endlich hat der Nachrichtensprecher im Ersten mal was zu erzaehlen, wenn er vor dem Wetter Washington betont. Die berühmte Washington Post wurde verkauft, und ging auch noch an Amazon. Auf dem Kindle hat sie sicherlich eine glänzende Zukunft, koennte man meinen. Ganz so einfach ist die Sache nicht, stehen doch viele Journalisten in ihrer Schuld.

In Berlin verkaufte der Springerverlag zu Teilen ihr Angebot, diesmal nicht millionenfach wie sonst an ihre Leser, sondern fuer eine knappe Milliarde an Käufer. Springer trennt sich von ihren ‚Altblättern‘.
Eigentlich ist dies auch nachvollziehbar, besonders im Vergleich zur Musikwirtschaft, wo viele Labels und Marken wegschrumpften oder ganz aufhoerten. Man darf dabei aber nie vergessen, wo aufgeraeumt wird entsteht Platz fuer Neues.

Springers zum Verkauf stehende Marken sind alle mit Auslaufthemen behaftet; TV Zeitungen wie Funk Uhr oder die Morgenpost mit zuviel Kleinkrämerei, welche wenn ueberhaupt besseren Nährboden online hätte.
Zu wenig Boulevard funktioniert nicht mehr, zumindest in gesunden Verlagen. Die Musikindustrie musste zehn Jahre bitter erfahren, wie ‚langweiliges‘ und unverändertes verkauft, begraben und jetzt in diesem Jahrzent doch wieder neu erfunden wird.

Eine wirkliche Chance hat die Printwirtschaft nur, wenn sie sich in Teilen neu erfindet, so wie es die klassische Schallplatte getan hat.
Die Inhalte müssen stimmen, Leute wollen das erfahren was sie brennend interessiert, was jeden selbst angeht.

Coole Printmagazine in schlauen Auflagen haben eine gute Zukunft, wenn der Inhalt stimmt.
Eine klassisch-langweilige Tageszeitung, vor allem regional kann in Print nicht mehr überleben, vor allem nicht in Neugründung.

Es ist ein neuer Typ Inhalt gefragt.
Doch irgendwie schlimm ist, wie ‚Bild‘ genau das abdeckt.

Springers klassische ‚Bild‘ geht sicherlich auch gedruckt niemals vor die Hunde. Vorher macht sich EMI wieder selbstständig.

Euer Claud


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